Die historische Werkstatt Mormann öffnet ihre Türen am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, den 11.9.2022 von 11 bis 16 Uhr. Filmstart ab 11:15 Uhr dann zu jeder vollen Stunde.

Erstmals seit dem Tod des Bildhauers Julius Mormann im Jahr 1973 wird die historische Bildhauerwerkstatt Mormann für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die frühere Wirkungsstätte von Künstlern der „Wiedenbrücker Schule“ war zentraler Dreh- und Angelpunkt für die Altarbaukunst aus Wiedenbrück, die damals in alle Welt exportiert wurde.

Bis heute sind die Werkstatt und das angrenzende Künstlerhaus im Besitz der Familie Mormann. Seit dem späten 19. Jahrhundert bis in die 1940er Jahre hinein wurden hier Kirchenaltäre im Stil des Historismus hergestellt und in das europäische Ausland sowie nach Nord- und Südamerkika geliefert. Ca. 35 Werkstätten gab es in Wiedenbrück, in denen Maler, Bildhauer und Ornamentiker arbeitsteilig sakrale Kunst herstellten. Heute könnte man z.B. in den USA ausgiebige Touren zu verschiedenen Kirchen mit Wiedenbrücker Kunst machen, wie Christa Wüllenkemper (1935-2022), Tochter von Julius Mormann, in dem Film „Auf den Spuren der Altarbauer“ berichtet. Der Schülerfilm, der als Projektergebnis der Denkmal-AG des Einstein-Gymnasiums erst kürzlich im Museum Wiedenbrücker Schule gezeigt wurde, wurde von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert. Eine wiederholte Vorführung lohnt sich, da die Premiere gut besucht war, so Museumsleiterin Christiane Hoffmann.

Am diesjährigen Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, den 11.09., werden in der Zeit von 11-16 Uhr an der Werkstatt Mormann (Zugang vom Nonnenwall) interessante Einblicke in das Leben und Arbeiten von früher möglich sein. Seit den 70er Jahren liegt die Lokalität im Dornröschenschlaf, und ein Hauch der Vergangenheit weht deutlich wahrnehmbar durch die Räume. Der Film, in dem auch künstlerisch tätige Nachfahren der Wiedenbrücker Schule zu Wort kommen, wie der in Herzebrock ansässige Bildhauer Bernhard Vielstädte, wird stündlich ab 11.15 Uhr gezeigt.

Wir danken der Familie Mormann und vor allem Frau Helma Mormann für ihre Bereitschaft einen Blick in den Hof und eine Ateliersituation werfen zu dürfen.

Falls das Wetter eine Open Air Veranstaltung nicht zulässt, behalten sich die Veranstalterinnen vor die Veranstaltung vor dem Ende der Besuchszeit abzubrechen.