Die Ausstellung „555 Paterskirche – bevor Maria auszog“ wird am Samstag, den 4.10.25 um 18 Uhr im Wiedenbrücker Schule Museum eröffnet.
Im Jahr 1470 wurde die im Volksmund genannte Paterskirche in Wiedenbrück errichtet. Die Marienkirche wurde ab 1644 von den Franziskanern als Pfarr- und Klosterkirche genutzt. Mit deren Auszug 2020 und der möglichen Ausserdienststellung stellen sich Fragen für die Stadt Rheda-Wiedenbrück.
Das jetzige Gebäude der Marien und St. Ursula- Kirche in Wiedenbrück wurde als zweite Kirche an dieser Stelle 1470 errichtet. Sie stellt das Nachfolgegebäude eines vermutlich vor 1201 errichteten Neustadtkirche in Wiedenbrück dar. Die Marienkirche wurde ab 1644 von den Franziskanern als Pfarr- und Klosterkirche genutzt.
Mit dem Marienbild (Pietá oder Gnadenbild) aus dem 15. Jahrhundert und der Einrichtung eines Klosters 1644 und den damit verbundenen An- und Umbauten im 17. und 18. Jahrhunderts wird das Aussehen des Kirchenbaus geprägt.
Die Menschen nahmen diese Kirche als sehr zugewandt und offen wahr. Nicht von ungefähr waren die Marienwallfahrten über mehr als 300 Jahre sehr beliebt. Auch die Franziskaner erfreuten sich vor Ort einer großen Beliebtheit. Das Wort von der „Paterskirche“ wurde vom Volksmund geprägt und trägt bis heute. Ebenso wurde von „paterskatholischen Gläubigen“ gesprochen.
Oft wurde das Gebäude restauriert, modernisiert und umgebaut. Diese verschiedensten Veränderungen sind hier zusammengestellt.
Auch die Wechselfälle der Geschichte machten vor diesem Gotteshaus nicht halt: Belagerungen, Feuersbrünste, Kulturkampf, Kommen und Gehen der Franziskaner, Kriegs- und Notzeiten gehören zu ihrer Geschichte.
Im 21. Jahrhundert wurde wieder ein neues Kapitel der Geschichte aufgeschlagen. Mit dem Verlassen der Franziskaner 2020 und der Übertragung des Gnadenbildes 2024 in die St. Aegidius Kirche stehen Veränderungen für die Nutzung des Gebäudes im Herzen des Stadtteils Wiedenbrück an.
Die Ausstellung fasst einmal die Geschichte des Ortes schlaglichtartig zusammen und entwirft ein historisches Gesamtbild, das die Kenntnis der Vergangenheit des Ortes auffrischt und für die Zukunft beleuchtet.
Die handelnden Persönlichkeiten, das Gebäude, die Lage in der Stadt, die Nutzung als Franziskanerkirche, die Marienverehrung, der Heilige Franziskus und die Krippentradition sind wichtige Ankerpunkte dieser Geschichte.
Diese soll auch im Schatten der zukünftigen Veränderungen die anstehen, das Bewusstsein auffrischen, die Gedanken anregen und Erinnerungen wachrufen.