Die Ausstellung zu Leben und Werk des fast vergessenen Berliner Impressionisten Emil Pottner (1872-1942), der 1913 in den Vorstand der Berliner Secession gewählt wurde, zeigt beispielhaft die Kunstentwicklung in Deutschland um die vorletzte Jahrhundertwende.
Die gezeigten Objekte stammen aus einer Privatsammlung die bisher selten gezeigt wurde. Die Kunst Emil Pottners, der für seine Tierdarstellungen und seine Keramik bekannt wurde, wird in einer dichten und qualitätvollen Überblicksschau gezeigt.
- Der in Salzburg 1872 geborene und in Braunschweig aufgewachsene Maler und Keramiker Emil Pottner absolvierte eine Lehre als Theatermaler und besuchte die Kunstakadmie München, bevor er 1903 nach Berlin zog.
- 1904 wurde er Mitglied der Berliner Secession, deren Vorstand er ab 1913 angehörte.
- Inspirationen für seine Gemälde, Graphiken und Keramiken erhielt er zum großen Teil auf seinem Wassergrundstück in Petzow an der Havel, wo er ab 1907/08 die Sommermonate verbrachte.
- In Berlin-Charlottenburg richtete er sich seine eigene Keramik-Werkstatt ein.
- Da er als „Volljude“ nicht in die Reichskulturkammer eintreten durfte, erhielt Pottner jedoch 1933 Berufsverbot und musste seine Keramikwerkstatt aufgeben.
- 1938 wurde er gezwungen, sein kleines Grundstück in Petzow zu verkaufen.
- 1942 erkrankte der nahezu verarmte Künstler schwer.
- Am 24. Juli 1942 wurde er mit dem 29. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und verstarb Ende September/Anfang Oktober 1942 in der Nähe von Minsk.
- Sein letztes Lebenszeichen datiert vom 28.9.1942.
Durch die Ermordung Pottners und spätere weitgehende Zerstörung und Zerstreuung seines künstlerischen Nachlasses gerieten sein Werk und seine Biographie über Jahrzehnte in Vergessenheit.
Seit den 1990er Jahren hat der Kunsthistoriker Dr. Marcus Oertel umfangreiches Material zum Werk und zur Biographie Pottners zusammengetragen. In der Galerie MutterFourage wurde 2013 eine Ausstellung mit Katalog zu Pottner erarbeitet.
Der Katalog kann für 25 € in der Ausstellung erworben werden.
Herzlichen Dank für die großzügige Leihgabe aus dem Nachlass von Jutta Pfankuch.