Mit einer neuen Kunstausstellung startet das Stadt- und Kunstmuseum Wiedenbrücker Schule am Sonntag, den 7. April 2019 um 15 Uhr. Die bekannte international gefragte Konzeptkünstlerin Angela Schilling wird mit ca. 40 Arbeiten zu Gast sein. Unter dem Titel „Das Jagdschloss“ wird sie den Sonderausstellungsraum des Museums in ein imaginäres Jagdschloss verwandeln.

Die Idee des Jagdschlosses, als Ort der ungezwungenen Freizeitbeschäftigung des Adels in der Vergangenheit prüft die Künstlerin und Metallbildhauerin Schilling auf ihre Bedeutungen für die heutige Zeit.

Die Rollenmodelle von Mann und Frau werden überprüft, die Segenssprüche und Lebensweisheiten zum Überleben als Ehefrau und Ehemann werden ebenso beleuchtet, wie die hellen und dunklen Seiten des Menschen. Das Tiere töten als jagdliche Freizeitbeschäftigung oder die Akzeptanz von „guten, geschützten Tieren“ und „essbaren Tieren“ kommt ebenso vor, wie die Doppelmoral von Waffen und ihrem Einsatz.

Angela Schilling spielt mit den traditionellen Sichtweisen und moralischen Vorstellungen. Sie berührt aber auch die bereits gebrochenen und ironisch weiterentwickelten Seh- und Bedeutungsebenen im 21. Jahrhundert.

Die veränderte Glaubenswelt wird ähnlich wie die veränderte Wirtschaftswelt Thema ihrer Kunst. Eine Künstlerin aus dem Ruhrgebiet kann an dem Thema „Kohle“ und Abschied vom Bergbau nicht vorbei kommen. Der aufgegebene Energieträger mit all seinen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und mentalitätsprägenden Wirkungen findet sich herausgelöst aus dem Alltag in einer Formensprache der christlichen Ikonografie wieder.  Der Alltagsgegenstand wird überhöht und verliert seine alte Aura und wird in einer anderen Aura neu interpretiert.

Der Mensch und seine Verhaltensformen werden immer wieder umgeformt. Dieser Transformation und Veränderung  spürt die Künstlerin nach. Das was zeitgenössische Kunst seit Jahrhunderten immer wieder formuliert wird bis zum 17.  Juli in Rheda-Wiedenbrück zu Gast sein.

„Ich freue mich mit meiner zeitgenössischen Kunst, hier in einem Museum mit dem Fokus auf zeitaktueller, vergangener Wirtschafts – und Kunstgeschichte zu Gast zu sein. Alt und Neu im Dialog und vielleicht auch in einer Kontroverse, die den Betrachtern die eigenen Standpunkte nochmal sehr deutlich erscheinen lässt“, führte Angela Schilling in der Vorbereitung für die Ausstellung aus.