9. Grabmal der Familie Kleinelümern
mit einer Kreuzigung auf dem Grabmal
Familie Kleinelümern, monumentales figürliches Grabdenkmal aus hellem Sandstein, das im Zentrum eine lebensgroße Figur des gekreuzigten Christus zeigt. Die breiten Kreuzarme werden von kannelierten Säulen hinterfangen. Unter den ausgebreiteten Armen sind die griechischen Buchstaben Alpha und Omega als christliches Symbol für Anfang und Ende aus dem Stein gearbeitet zu sehen. Über dem gesenkten Haupt Christi ist das Schriftband INRI (Jesus von Nazareth, König der Juden) herausgearbeitet. Der obere Abschluss des Grabmals wird nicht nur durch das Kreuz, sondern zusätzlich durch eine sich nach oben dachartig wölbende Scheinarchitektur gebildet. Diese ist hinter das Kreuz versetzt angelegt. Die kannelierten Säulen. die hinter dem Kreuz rechts und links zu sehen sind, haben damit eine scheinbare obere Verbindung, die durch das davor gestellte Kruzifix verdeckt wird. Die beiden Zonen scheinen als Vordergrund (Kruzifix und Buchstaben) und einen Hintergrund (Säulen und oberer Abschluss) gedacht zu sein. Das Bildprogramm des Grabmals ist damit aufwendig und bedeutungsvoll. Der im Tode dargestellte Erlöser steht am Kreuz und ist den menschlichen Tod gestorben. Die Säulen dahinter symbolisieren die Welt und den Himmel. Für alle gläubigen Menschen erreicht er diesen als Gottes Sohn, der den Tod überwunden hat. Tod und Hoffnung auf Auferstehung finden sich hier in Stein gehauen wieder. Die große Sockelzone des Grabmals wird durch das zentrale Christusmonogramm (XP: Latein „Chi-Rho“) als vermittelnde Zone zwischen oben (dem Kruzifix und seinem Bildprogramm) und der unteren Basis mit der Namensnennung der Familie Kleinelümern und den dort beerdigten Mitgliedern gegliedert. Der an der Basis angebrachte Teil des Familienbegräbnisses ist ebenfalls durch ein Wellen- oder Kugelfries an den seitlichen Abschlusskanten, die sich von unten nach oben verjüngen, gegliedert. Das aufwendige Grabmonument, bemerkenswert in seiner Art, wurde um das Jahr 1916 aufgestellt. Das Bildprogramm und die aufwendige Formensprache sprechen für ein Werk von Anton Mormann.