19. Grabmal Bildhauer Heinrich Püts (1882–1962)
Bildhauer Heinrich Püts (1882-1962) aus Roermond, NL, machte sich 1912 in Wiedenbrück mit einer Werkstatt für sakrale Holz- und Steinbildhauerei (auch Keramik) selbständig. Er beschäftigte 15 bis 20 Mitarbeiter. Er war auf der Kunstgewerbeschule Roermond ausgebildet worden, ergänzt durch ein Studium an der Akademie zu Antwerpen und bei Prof. Albermann in Köln und war nebenbei auch Maler. In Wiedenbrück begann er als „erster Gehilfe bei Mormann“. Nachdem er sich als Bildhauer selbstständig gemacht hatte, wurde er auch Leiter der Wiedenbrücker Modellierschule, einer Art Berufsschule für Künstler, die in einem Gebäude in der Straße In der Halle in der Nähe des Marktes untergebracht war. Sein Grabmal ist außergewöhnlich.
Es handelt sich um eine farbige Keramikrelieftafel, die einen gekreuzigten Christus mit Maria und Johannes unter dem Kreuz zeigt. Das Relief ist durch gemauerte rote Ziegel eingefasst, so dass Relief und Ziegel einen Grabstein ergeben. Es könnte sich ikonografisch um eine Kreuzwegstation handeln, die hier als Grabstein genutzt wird. Keramik und die gemauerten Ziegel sind auf dem gesamten Wiedenbrücker Friedhof singulär. Eine Namenstafel ist seitlich als Liegestein aus Gneis ergänzt worden.