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Am 30.3.1909 wird ein Kaufvertrag zwischen dem Franziskanerkloster und mehreren Haus- und Gartenbesitzern der Nachbarschaft geschlossen. Ziel des Vertrages ist es, dass der Klostergarten erweitert werden und zusätzlich mit einer Mauer umgeben werden soll. Damit kann die Klosteranlage entlang der Ostenstraße/Ecke Nonnenwall eine mauerbewährte Abgrenzung zum Straßenraum erhalten.

Einer der Verkäufer von Flächen und Gebäuden war der Kirchenmaler Georg Goldkuhle (1849–1900) (siehe auch den Artikel zur Mariensäule).

Nach dem Abriss der Häuser in den Jahren 1909–10 wird anschließend die Klostermauer errichtet. Die Mauer wird in Backsteintechnik ausgeführt. Das Backsteinmauerwerk erhält eine rhythmische Gliederung. In den einzelnen Segmenten werden Bildnisse von bedeutenden geistlichen und weltlichen Herren der Stadtgeschichte eingebracht. Diese Kunstwerke sind bis heute in der Mauer zu sehen.

Die Bildnisse werden von den Bildhauern Anton Mormann (1910 Heilige Franziskus) und Heinrich Hartmann (Bischof Drogo (949–969), Bischof Balduin von Rüssel (1259–1264) und Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg (1625–1661) geschaffen.

Die Bildnisse sind Stiftungen der St. Sebastian Schützen-Bruderschaft, dem Bürger-Schützenverein und dem Gewerbeverein Wiedenbrück. Diese Darstellungen werden 1921 vom Künstler Otto Nausester als Zeichnungen in die Gestaltung der Notgeldschein der Stadt übernommen. Die künstlerischen Notgeldscheine sind im Wiedenbrücker Schule Museum ausgestellt.