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An der Südseite des St. Aegidius Kirchturms befinden sich drei historische Grabplatten aus der Kirche.

Bis 1824 wurde in der Kirche bestattet. Je nach Rang der verstorbenen Person, lagen die Grabplatten und Gräber an unterschiedlichen Stellen im Kirchenschiff. Hochrangige Tote der Geistlichkeit wurden im Chor, der Adel und die Patrizierfamilien in den Gängen oder an den Wänden bestattet. Die Gräber wurden mit aufwendig gestalteten Grabplatten abgedeckt. Diese bildeten dann den Fußboden. Die Gläubigen liefen bei jedem Kirchenbesuch über sie hinweg und zerstörten so die Gestaltung. Auch wurden die Platten manchmal zerschlagen oder nach einiger Zeit aus der Kirche entfernt. Daher sind heute fast alle Grabplatten verschwunden. Die heute noch erhaltenen drei Exemplare entgingen nur zufällig diesem Schicksal. Sie waren im Weg und wurden Hochkant an die Kirchenaußenwand gestellt. Der bekannteste und am besten erhaltene Stein ist der Grabstein des Ritters Otto de Wendt zum Wöstenbrink, der 1538 auf Schloss Holtfeld geboren wurde und 1613 in Wiedenbrück verstarb. Die Grabplatte wurde bis 1893 von der Orgeltreppe verdeckt und ist daher weniger abgenutzt als die anderen. Die Grabplatte wurde 1893 aus der Kirche herausgenommen und an die Kirchenwand angelehnt. Die beiden anderen Grabplatten gehören dem Ehepaar Paris August von Haxthausen (1663-1709) und seiner Frau Johanna Maria Salomé von Haxthausen(?-1717), geborene von Hemmelburg. Beide lebten auf Haus Aussel und ließen nach ihrer Hochzeit 1685, 1689 das sog. Bauhaus, ein großes Stall- und Scheunengebäude errichten. Im Torbogen des Gebäudes sind ihre Namen bis heute zu lesen. Im Rahmen der umfassenden Sanierung der Kirche und ihres Daches, wurden diese Grabplatten und die anderen noch vorhandenen restauriert und wieder diesmal an der Südseite des Turmes aufgestellt.

Im Mai 2020 hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe mitgeteilt, dass die drei Grabplatten in die Liste der Baudenkmäler im Stadtgebiet von Rheda-Wiedenbrück aufzunehmen sind.