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Die Bronzeskulptur „Gitarrenspieler“ wurde 1983 von Hubert Hartmann (1915–2006) im Auftrag der Volksbank Rheda-Wiedenbrück für den neugestalteten Konrad Adenauerplatz am Eingangsbereich des damaligen Landesgartenschaugeländes im Stadtteil Wiedenbrück geschaffen. Die Figur des Gitarrenspielers war als Geschenk der Bank anlässlich des Weltspartages an die Bürgerinnen und Bürger gedacht. Ein Rheda-Wiedenbrücker Unternehmerson saß dafür Modell.

Hubert Hartmann schuf eine Bronzefigur eines jungen Mannes, der in sich versunken klassische Gitarre spielt. Die Figur ist lebensgroß ausgeführt und in sitzender Haltung erhöht auf einem Sockel angebracht. Die ursprüngliche Sockelformation war eine Brunnenanlage, die aus gemauerten Granitsteinen bestand, die den erhöhten Sitz des Gitarrenspielers ermöglichte. Auf Höhe der Beine des Gitarrenspielers war eine steinerne Brunnenöffnung für den Wasserauslass eingelassen, aus der das Wasser der Anlage, in ein ebenfalls aus Granitsteinen gemauertes in Bodenniveau befindliches Becken entwässerte. Die Anlage bot im Rückraum der Bronzefigur noch Pflanzbeete.

Hubert Hartmann mit dem Gitarrenspieler

Foto: Festschrift Volksbank Rheda-Wiedenbrück, 1983 Hubert Hartmann mit dem Gitarrenspieler auf dem Konrad-Adenauer-Platz

Diese Brunnensituation ist durch Umbauten des Konrad-Adenauer-Platzes (2017) aufgelöst und verändert worden. Der Gitarrespieler sitzt heute auf einem glatt gearbeiteten Sandsteinsockel, an dessen Fuß ein Wasserauslaß ein Wasserband speist, das zur Ems und den dortigen Treppen hin entwässert.

Die Bronzeskulptur des Gitarrenspielers ist ein von der Figur des Menschen inspiriertes Kunstwerk, das einen ca. 25jährigen jungen Mann in gitarrespielender Pose zeigt. Der Blick der Figur ruht auf dem Instrument, das Gesicht ist gesenkt und wirkt konzentriert. Das halblange Haar und die Form der Bekleidung lässt eine große Abstraktion und keinen modischen Zeitbezug erkennen. Durch das konsequente Weglassen aller Zeitbezüge versucht Hubert Hartmann eine klassische, keinen Moden unterworfene immer gültige Form eines Denkmals zu schaffen, dass keinem Geschmack unterliegt. Diese strenge reduzierte Form ist typisch im Werk des Künstlers und steht für seine künstlerische Handschrift.

Die Popularität der Figur an einem der belebtesten Plätze im Stadtteil Wiedenbrück ist seit 1983 ungebrochen und Generationen von Kindern haben die Figur für sich als Denkmal, aber auch als beliebtes Kletterobjekt entdeckt. Die Unmittelbarkeit der Figur, die Lebensgröße und das alltägliche Musizieren, das dargestellt ist machen die Figur zu einem der populärsten Kunstwerke im Stadtraum von Rheda-Wiedenbrück.