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Die Gedenkstätte für die Opfer der beiden Weltkriege an der St. Aegidiuskirche in Wiedenbrück.

Hubert Hartmann (1915-2006) schuf 1967 dieses Ehrenmal aus Bronze. Die 4,50 m hohe runde Stele hat einen sich leicht verjüngenden Durchmesser von ca. einem Meter. Umlaufend werden Opfer von Krieg und Not, Menschen die anderen Menschen Pein und Schmerz zufügen, Gefangene und verstümmelte Menschen gezeigt. Jedes Geschlecht und jedes Lebensalter hat Hubert Hartmann ergreifend einfach und mit erschreckend abstrahierender Genauigkeit gezeigt. Es ging ihm nicht um reißerische Wirkungen zerfetzter Körper, sondern um die Eindringlichkeit von Grausamkeit und Tod, das Leid was Menschen anderen Menschen zufügen. Selber Kriegsteilnehmer des 2. Weltkrieges, war er dem Thema nahe und seine menschliche Empathie, die in seiner Kunst immer zum Ausdruck kam, verbindet sich mit dem Thema.

Hartmann ist bekannt dafür, dass er Darstellungsmoden, zeittypische Zutaten und Überladungen in seiner Kunst vermieden hat.

Entindividualisierung und Zeitlosigkeit wollte Hartmann für seine künstlerischen Themen erreichen. Diese Gedenkstätte, die anlässlich des Volkstrauertages jährlich in den Mittelpunkt des Andenkens rückt, sollte zu jederzeit mahnen und erinnern. Zu der Stele, die ursprünglich weiter östlich auf dem Kirchplatz stand und im Zuge von Veränderungen des Platzes ihren heutigen Standpunkt erhielt, gehört auch die Acrylglaswand mit den Namen der Weltkriegsopfer aus Wiedenbrück an der gegenüberliegenden Kirchenwand.