Das Künstlerhaus Diedrichs & Knoche wurde 1903 im Stile des Historismus als Wohnhaus der Altarbauwerkstatt der Firmeninhaber Bernhard Diedrichs und Franz Knoche gebaut. Beide waren über die Heirat mit einem Schwesternpaar miteinander verwandt. Das im Volksmund auch „Wiedenbrücker Künstlerhaus” genannte Wohnhaus ist eigentlich ein Doppelhaus mit gespiegeltem Aufbau in denen die beiden Familien Diedrichs & Knoche wohnten.

Da die Altarbauwerkstatt eine der jüngsten Gründungen im Kreis der „Wiedenbrücker Schule“ war und damals am Rande der Innenstadt lag, wurde bei der Architektur der Schwerpunkt auf das Alleinstellungsmerkmal „Historismus“ gelegt. Alles an dem Haus ist ein Zitat der Vergangenheit, aber in einer zeitgemäßen Mischung, die den Betrachtern auch damals schon als außergewöhnlich auffiel. Man sollte von Außen erkennen, was im Inneren bzw. in der Werkstatt hinter dem Wohnhaus gefertigt wurde. Daher kann man das Haus nur verstehen, wenn man die Altarbaukunst der Eigentümer bedenkt. Hier sollte die schöne, üppige und scheinbar historische Fassade verkaufsfördernd auf die Besucher, Passanten und Interessenten wirken.

Im Baugedanken um 1900 war es undenkbar Funktion und Schönheit voneinander zu trennen, das Gesamtkunstwerk von Funktion, Innen und Außen, Zweck und Aussehen gehörten untrennbar zusammen. Erst nach dem 1. Weltkrieg veränderte sich dieses Denken.

Wiedenbrücker Künstlerhaus

Künstlerhaus Diedrichs & Knoche nach umfassender Renovierung (um 2005). Es wird seit jeher als Wohnhaus genutzt. Im Hintergrund ist das Werkstattgebäude, das zum Museum umgebaut wurde. Auffällig ist der das Gebäudeensemble verbindende historische Baustil.

Bild: Franz Knoche (Wiedenbrücker Schule Museum)

Bernhard Diedrichs (Wiedenbrücker Schule)

Bild: Bernhard Diedrichs (Wiedenbrücker Schule Museum)

Alle Detailfotos freundlicher Weise zur Verfügung gestellt von der NRW-Stiftung, Lars Langemeier

Geschichte der Altarbau-Werkstatt Diedrichs & Knoche