Der in Wiedenbrück geborene Heinz Westergerling (1928 – 2004) arbeitete nach einer Bildhauerlehre bei Heinrich Püts bis 1958 in der Bildhauerwerkstatt von Bernd Hartmann. Im selben Jahr eröffnete er ein eigenes Atelier, in dem er in der Folge überwiegend sakrale Arbeiten in Holz und Stein schuf.

Neben Krippen und Kruzifixen führte Westergerling auch Grabmäler, Ehrenmale und Mosaiken aus und restaurierte speziell für Antiquitätenhändler alte Bildwerke. Seine Vielseitigkeit und Fähigkeit, auf die verschiedenen Kunstströmungen zu reagieren, brachten ihm viele Aufträge ein. Sein Wirkungskreis blieb vor allem auf Westfalen beschränkt, reichte aber – bedingt durch Kontakte zu deutsche Ordensgemeinschaften – zeitweise sogar bis nach Süd- und Südwestafrika. Die ausgestellten Krippenfiguren, deren Rückseiten teilweise noch Spuren der Bearbeitung aufweisen, zeigen trotz ihrer realistischen Auffassung deutliche Einflüsse einer schlichten und abstrakten Formensprache, wie sie für Westergerlings Kunst typisch war.

Bild: St. Aegidius am Seniorenheim St. Aegidius von 1996