Zunächst arbeitete Hermann (1877 Langenberg – 1931 Nordhagen bei Delbrück) wie sein Bruder Franz (+ 1929) bei seinem Vater Franz Selhorst, nach dessen Tod 1899 übernahm er federführend den Betrieb, ein Photo mit 6 Gesellen und Lehrlingen ist von 1904 überliefert.
1911 gründete er in Rietberg einen Betrieb, der nach Kriegseinsatz 1917 an Josef Ellendorff aus Wiedenbrück verkauft wurde. Interessanter Weise ist das eine Parallele, zur Geschichte des Betriebes von Franz-Anton Goldkuhle. Beide wurden von Josef Ellendorff übernommen. In Wiedenbrück ist heute auf dem Gelände der ehemaligen Firma Goldkuhle die Westag & Getalit AG beheimatet. Bei Selhorst steht heute auf dem Gelände des Betriebes und des Wohnhauses die Rietberg-Werke.
Selhorst arbeitete aber weiter bis zu seinem frühen Tod mit 53 Jahren, seine Kommunionbänke sind bis heute in Westenholz und Lippling durch Integration in Altäre zu sehen, teilweise auch in Schwaney, Chorstühle in der Franziskanerkirche Paderborn sind verbrannt, ebenso im Rietberger Franziskanerkloster und im Missionshaus der Weißen Väter.
Fotos: Familienbesitz
Neben der sakralen Kunst war er  als Ornamentiker im Wohn-Innenausbau erfolgreich.
Ein Werkverzeichnis sowie erste Internet-Darstellungen: „Der Kunstschreiner Hermann Selhorst“ sind im Entstehen. Seine Kinder, vor allem Prof. Dr. Stephan Selhorst, Kunstgeschichtler, und Sr. Pientia Selhorst, Malerin, führten sein Werk weiter.