Heinrich Püts (1882 – 1962) besuchte von 1896 bis 1900 die Kunstgewerbeschule im niederländischen Roermond. Danach studierte er bis 1903 an den Kunstakademien in Antwerpen und Köln. Nach Studienreisen durch Frankreich, Belgien und Österreich arbeitete er ab 1903 als erster Modelleur bei Anton Mormann.
1912 machte er sich mit einer eigenen Werkstatt für sakrale Holz- und Steinbildhauerei selbständig. Mit zunehmendem Erfolg konnte Püts bis zu fünfzehn Mitarbeiter beschäftigen. Gleichzeitig leitete er die 1908 gegründete Wiedenbrücker Modellier- und Zeichenschule.
Nach dem Ersten Weltkrieg fand er durch die Auseinandersetzung mit den aktuellen Kunstströmungen zu einem ganz persönlichen Stil, der ihn zunehmend vom Historismus löste. In sich ruhende Darstellungen und eine vereinfachte Formensprache sind charakteristisch für die Arbeiten dieser Zeit. Pütts bekanntestes Werk in Wiedenbrück war der heute nicht mehr vorhandene Hochaltar der Pfarrkirche St. Aegidius-Kirche und sein Herz-Jesu Brunnen, dessen Christusfigur heute ohne Brunnen im Garten des Jugendhauses von St. Aegidius steht.
Er ist der Vater von Hermann Püts (1914-1978) der ebenso Bildhauer wurde und in Wiedenbrück tätig war.