Hubert Hartmann wurde am 16.06.1915 in Wiedenbrück geboren. Von 1921 bis 1925 besuchte er zunächst die hiesige Volksschule, wechselte dann aber zur Rektoratsschule über. Im Anschluß daran absolvierte er von 1930 bis 1934 eine Bildhauerlehre bei seinem Vater Heinrich Hartmann. Danach verließ Hubert Hartmann Wiedenbrück, ging nach München und setzte zunächst bei Prof. Baur seine Ausbildung fort.

Hartmann, Hubert: akad. Bildhauer

Hartmann, Hubert: akad. Bildhauer

Ab 1937 studierte er dann an der dortigen Akademie der bildenden Künste bei Prof. Josef Wackerle. Dieser erkannte sehr schnell sein großes Talent und machte Hubert Hartmann schon bald zu seinem Meisterschüler. Er wurde mit dem Preis der Münchener Staatsgalerie ausgezeichnet und erhielt den Rompreis für ein Studium an der Akademie der Schönen Künste in Rom. Studienreisen, auf denen er viele neue und wichtige Eindrücke für seine Arbeit gewann, führten ihn durch ganz Europa.

Seine Studienzeit wurde durch den Zweiten Weltkrieg beendet, an dem er von 1942 bis 1945 als Soldat teilnahm.

Nach seiner Flucht aus russischer Gefangenschaft im Jahre 1946 ließ sich Hubert Hartmann in Wiedenbrück nieder und eröffnete eine eigene Bildhauerwerkstatt, in der er bald mit mehreren Gehilfen tätig war. H. Hartmann schaffte es sehr schnell, sich aufgrund seiner hervorragenden Arbeiten einen guten Namen zu machen und immer größere und wichtigere Aufträge – sowohl von kirchlichen und öffentlichen Institutionen als auch von Privatleuten – zu erhalten. Diese kamen bzw. kommen – auch heute noch – nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus dem Ausland, wo insbesondere die USA, Australien, Italien, Frankreich, England, Holland und die Schweiz zu nennen sind.

Seine Werke, die er sowohl in Holz und Stein als auch in Bronze ausführt, müssen immer dem Gegenständlichen zugerechnet werden, obwohl auch H. Hartmann sich zeitweise in Richtung der abstrakten Kunst hinbewegte. Anregungen, die er daraus gewann, läßt er durchaus – wenn auch stark abgeschwächt – in seine Arbeiten mit einfliessen. Er achtet jedoch stets sehr genau darauf, daß sich alles seinem persönlichen Stil, den er kontinuierlich entwickelt hat, anpaßt und keine Widersprüche in der künstlerischen Aussage auftreten.

Im Laufe der Jahre hat H. Hartmann zahlreiche Portraitbüsten bekannter Persönlichkeiten geschaffen. Er läßt sich dabei nicht von Äußerlichkeiten ablenken, sondern es gelingt ihm immer wieder, den Darzustellenden in seiner gesamten Persönlichkeit zu erfassen und zum Ausdruck zu bringen.

Von seinem großen Können zeugen Kirchenausstattungen, Portale, Ehrenmale und Brunnen sowie seine zahlreichen Groß- und Kleinplastiken. Gerade bei seinen Plastiken, die stets eine nicht zu übersehende Anmut und Grazie aufweisen und sich jeder übertrieben wirkenden Gestik und Mimik enthalten, erkennt man sein Vermögen, das Geistige und das Körperliche immer harmonisch miteinander in Einklang zu bringen und keine Disharmonie entstehen zu lassen.

Diese Fähigkeit ist auch einer der Gründe dafür, daß Hubert Hartmann auch heute noch viele interessante Aufträge erhält, die ihn als Künstler herausfordern und ihn immer wieder nach neuen Lösungsmöglichkeiten suchen lassen.